Dass Photographie mehr sein kann als nur knipsen habe ich mit 15 Jahren im Kunstunterricht in der Schule gelernt. Das Thema „Schwarzweiß-Photographie“ stand auf dem Lehrplan, und jeder brauchte nur eine Kamera, die Kleinbildfilm laden konnte. Ich war mit einer Agfa Optima II aus den 60ern dabei, und ehrlich gesagt hatte ich überhaupt keine Lust auf dieses Thema.
Themen waren „Licht und Schatten“, „Kontraste“, „Strukturen“, „Details“ usw. Das Coole an der Sache war, dass wir auch selbst entwickelten und Abzüge im Schullabor gemacht haben, jeder Teilnehmer seinen Schlüssel zur Schule bekam, so dass er arbeiten konnte, wenn die Kunsträume nicht belegt waren. So zog ich allein oder mit Klassenkameraden durch die Gegend, auf der Suche nach Motiven.
Als ich bemerkte, dass die Optima aufgrund ihres Alters einen Hang zur Überbelichtung hatte, entwendete ich meinem Vater seine Rollei SL35, eine sehr kompakte Kamera für Kleinbildfilm, so groß wie eine Zigarettenschachtel. Von Verdienst meines nächsten Ferienjobs kaufte ich mir dann meine erste eigene Spiegelreflexkamera von Rollei mit (wie ich heute weiß) fantastischen Objektiven. Dieser Kamera trauere ich schon etwas hinterher, als ich jedoch zum 18. Geburtstag meine erste EOS-Kamera geschenkt bekam, gab ich etwas später meine Rollei für ein 2. EOS-Gehäuse in Zahlung.
Dem Canon EOS-System bin ich bis heute treu geblieben.